Seit einem Jahr lebt
meine Mutter in einem Pensionistenheim, weshalb ihr Haus in niederösterreichischen
Landen unbewohnt bleibt. Wenn ich mich gelegentlich dort aufhalte, fehlt
mir die Motivation, für mich allein zu kochen. Lieber frequentiere
ich das Wirtshaus. Das Licht benütze ich allerdings, sobald es dunkel
wird. Und morgens die Kaffeemaschine für den gefilterten.
Zum vorgegebenen
Termin der Stromzählerablesung war ich anderswo und demnach nicht
imstande, dem Mann vom E-Werk sein Ablesewerk vollbringen zu lassen. Also
schickte man mir ein Formular, um den aktuellen Zählerstand darauf
einzutragen. Man ersuchte um Rücksendung des Formblatts oder
um einen formlosen Anruf. Ich griff zum Telefonhörer. Nannte Anlagennummer
sowie eine Ziffernfolge. Kein Problem bei jenem Gerät, das den Lichtstrom
registriert. Sodann die Daten des Kraftstromzählers. Dieser ist für
den Kochherd zuständig.
Der Beamte wiederholte
den alten Stand des Zählers, ich den neuen. Die beiden Zahlen sind
ident. Was mich nicht im geringsten verwunderte, vielmehr hätte mich
irritiert, wäre es anders gewesen.
Nullverbrauch? fragte
die Beamtenstimme zweifelnd.
Ja, Nullverbrauch,
bestätigte ich. Meine Mutter befindet sich nämlich seit einem
Jahr im Altersheim, und ich habe den Herd kein einziges Mal benützt.
Bei einem Nullverbrauch
müssen wir eine Kontrolle durchführen.
Können Sie gerne
machen, der Zählerkasten ist ohnedies von außen zugänglich.
Aber der Zaun. Wir
dürfen nicht über den Zaun klettern. Das bringt rechtliche Schwierigkeiten.
Von mir aus können
Sie klettern. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis dazu, denn, wie gesagt, meine
Mutter ist im Pensionistenheim, und ich bin wegen beruflicher Verpflichtungen
selten dort.
Wissen Sie was. Der
Beamte schlug vor, eine Kilowattstunde zu verrechnen. Somit bleibt uns
beiden die Kontrolle erspart.
Da ich einverstanden
war, übersprangen wir gemeinsam den bürokratischen Zaun. Der
Beamte war hörbar mit sich zufrieden.
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