Ausgewählte Kritiken - Rezensionen  
 
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Rezension "I wüü net alaane sei"- Albert Janetschek  
„Podium“, Nr. 48, 1983
   
   
 
     
 
 
     
  Manfred Chobot  
   
 
i wüü net alaane sei
  i wüü net alaane sei
     
    Kassette mit Liedern      
    und Textbuch      
    1983: Wien,      
    Internationales Dialektinstitut      
    € 11,00      
    (Restexemplare beim Autor)      
               
 
   
     
     
 

Zu den verdienstvollen Leistungen des „Internationalen Dialektinstituts“ unter der Leitung von Hans Haid gehört auch die Herausgabe der „IDI-Ton/Texte“, in denen ein wirklich informativer Querschnitt durch das Schaffen österreichischer (und auch nicht-österreichischer) Liedermacher bzw. Dialektautoren geboten wird. Der vorliegende Band 11 mit dazugehöriger Kassette ist Manfred Chobot gewidmet – einem Autor, der sich schon immer sehr gekonnt und überzeugend in der Mundart ausgesprochen hat. Chobot bevorzugt auch in dieser neuen Publikation eher subtile „Kammertöne“, in denen die Liebe in ihren vielfachen Variationen, von der Verlassenheit, wie sie etwa im selbstquälerischen Titelgedicht „I wüü net alaane sei“ zum Ausdruck kommt, bis zu den vom Autor klar als Egoismus definierten Stadien der „Eifasucht“, poetisch ausgelotet wird. Aber Chobot ist kein „Weltschmerzler“, der sich gerne in seinen privaten Background zurückzieht, sondern seine persönlichen Erfahrungen dienen ihm zur poetischen Verbrämung brandheißer Themen, die uns alle angehen. Gelegentlich wird hinter der Fassade der Skurrilität die Verzweiflung spürbar – und es ist nicht weiter verwunderlich, daß es bei Manfred Chobots Art, die Dinge zu sehen, auch zu zynischen Ausbrüchen kommt, weil der Autor eben keineswegs zu den „Gelassenen“ gehört. Seine poetischen Aussagen sind Manifestationen eines ehrlich Betroffenen – und schon das allein macht sie sympathisch.

 
   
 
Albert Janetschek.
 
 
 
     
     
 
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