Ausgewählte Kritiken - Rezensionen  
 
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Rezension "Chobot-Lesebuch"- Erich Hackl  
"Wiener Tagebuch", Nr. 6, 1987
   
   
 
     
 
 
     
  Manfred Chobot  
   
 
„Chobot-Lesebuch“
  Chobot-Lesebuch
     
    1987: Wien, Frischfleisch &      
    Löwenmaul      
    broschiert      
    vergriffen      
           
           
               
 
   
     
  Schon passiert  
     
 

Das Manfred-Chobot-Lesebuch, pünktlich zum 40. Geburtstag des verdienten Autors erschienen, zeigt diesen gereift, aber noch voll jugendlichem Elan. Dies ist der Eindruck, den eine erste Lektüre bei einem Rezensenten hinterlassen hat, der die Ehre hatte, mehrmals in seinem Leben die Bahnen des ehemaligen Rekordschwimmers gekreuzt zu haben - zum ersten Mal im zarten Alter von achtzehn in einem Perger Wirtshaus, zum vorläufig letzten Mal auf einem Heurigen, zu dem die fulminante Literatengruppe "Wespennest" geladen hatte. Diese persönlichen Begegnungen machen es freilich schwer, die vielfältigen literarischen Arbeiten Chobots streng objektiv zu würdigen. Ob es sich nun um seine Erinnerungen an die Jahre als Nachwuchsschwimmer, an prägnante Tagebuchaufzeichnungen ("arschlöcher / schauen einander bereits / äußerlich zum verwechseln ähnlich"), eine fiktive Gesprächsrunde im Club 2 (mit einem blendend disponierten Chobot) oder ein Hörspiel über das leidige Problem des Alkoholschmuggels handelt - jeder einzelne Text, verstreut publiziert und endlich bequem greifbar, zeigt den Autor von seiner besten Seite. Oder wie es der scharfsinnige Kritiker Christoph W. Aigner im "Salzburger Tagblatt" formuliert: "Da passiert schon einiges in Manfred Chobots Texten."


 
   
 
Erich Hackl
 
 
 
     
     
 
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