Ausgewählte Kritiken - Rezensionen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Manfred Chobot | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dorfgeschichten könnten das Leben im kleinen zeigen: die Freuden der Begrenztheit, das Funktionieren in überschaubaren Systemen - Begriffe die der Rezensent allerdings sowenig liebt wie Alois Brandstetter die Silos der Lagerhäuser. Manfred Chobot hat mit seinem Buch den Weg gefunden zwischen Sehnsucht nach Idylle, die ihm wie jedem Menschen nicht völlig fremd ist - und der Denunziation der Dörfler, als dumpfe Halb- oder Ganzfaschisten. Mit dem Mittel der kleinen Form, der punktuellen, ja pointillistischen Darstellungen des Alltags im Seewinkel zeigt er eine Lebenswelt, die mit den Problemen des Tourismus konfrontiert ist, mit seltsamen Vorgängen im Gemeinderat, mit Tratsch usf. Er schildert die Weingartenarbeit, die Wirtshausgespräche und was das Leben eben sonst so ausmacht. Der Autor läßt oft die Beteiligten in direkter Rede zu Wort kommen und es wird spürbar, daß er selbst einen Teil des Jahres im Seewinkel verbringt, also dem Volk aufs Maul schaut und das Gesehene, als scharfer und zugleich keinesfalls liebloser Beobachter, einzuordnen und aufzubereiten weiß - so daß aus einem kleinen Dialog auf der Straße, bei der Bushaltestelle, in der Küche ein ganzes Leben plastisch wird.
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Erich
Schirhuber
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