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Manfred Chobot |
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Manfred Chobot |
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Das Killer-Phantom. 36 Mini-Krimis |
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Doktor Mord. 52 Mini-Krimis |
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Hardcover mit Schutzumschlag |
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Hardcover mit Schutzumschlag |
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2015: Wien, Löcker
214 Seiten |
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2015: Wien, Löcker
220 Seiten |
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€ 19,80,– |
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€ 19,80,– |
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ISBN 978-3-85409-768-6 / 3-85409-768-9 |
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ISBN 978-3-85409-749-5 / 3-85409-749-2 |
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Von einer Elisabeth Anton heißt es in einem von Manfred Chobots Mini-Krimis, sie lese ziemlich viel. „Gediegen erzählt muss ein Buch sein, schließlich lese ich nicht, um mich zu langweilen.“ Sie würde sich bestimmt auch nicht bei den 87 weiteren Mini-Krimis, in denen sie nicht vorkommt, langweilen.
Von einem Kriminal-Roman erwartet man im allgemeinen eine sukzessiv wachsende Spannung sowie Suspense. Bei Mini-Krimis, deren Umfang gerade einmal zwischen einer und acht Buchseiten beträgt, kann man weder das eine noch das andere erwarten, bestenfalls ein überraschendes Moment. Aber selbst das liefert Manfred Chobot nicht in jedem Fall. Da sucht man vergebens brillante Polizisten/Polizistinnen oder Privatdetektive/ Privatdetektivinnen, nicht einmal realistische Vertreter bzw. Vertreterinnen ihres Berufs sind hier breit gestreut. Und nicht jeder Fall endet vor dem Richter oder einer Richterin.
Der Günter Steinwandler aus einem der Mini-Krimis beschließt: Ich werde mir Geschichten ausdenken von Mord und Raub und diese Geschichten verkaufen, damit ein gutes Geschäft machen, mir wie so mancher Schriftsteller eine goldene Nase verdienen. Der vom Gericht bestellte Psychiater bezeichnet ihn zwar als geistig gesund und zurechnungsfähig, konzediert ihm allerdings eine schwere Persönlichkeitsstörung. Die liegt bei Manfred Chobot nicht vor – ebensowenig die goldene Nase.
Und es sind nicht nur Geschichten von Mord und Raub, die in den beiden vorliegenden Bänden versammelt sind; hier wird vielmehr die kriminelle Vielfalt – wohl nicht in allen, aber doch in überaus vielen Facetten – präsentiert. Da ist sowohl die kriminelle Energie, die den einen oder anderen antreibt, vertreten, aber auch die selbst- oder fremdverschuldeten Notsituationen, die manche zur Täterin und manchen zum Täter werden lassen. Darüber hinaus sind nicht immer nur die Täter die Protagonisten einer der Kurzerzählungen, es können dies durchaus auch die Opfer sein. Da gibt es mitunter sogar einen Ich-Erzähler – einmal Opfer von Betrügern, ein anderes Mal ist er allerdings gewitzt genug, um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen; so gesehen können Chobots beide Bände mit Mini-Krimis auch durchaus lehrreich sein.
Womit der Autor nicht in die Nähe von Lehrern gerückt werden soll. Schließlich meint die Richterin in einem der Mini-Krimis zur Angeklagten: „Sie sind eine begnadete Erfinderin aberwitziger Geschichten. Aufgrund ihrer Phantasie hätten sie besser den Beruf einer Schriftstellerin oder den einer Schauspielerin ergreifen sollen, keinesfalls den einer Lehrerin.“
Helmut Rizy
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